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Interessante Berichte und Zusatzangebote

Schau mal!

 

Hier findet ihr Informationen und Angebote für besondere oder zusätzliche Leistungen, interessante Artikel zu dem Bereich Palliativversorgung, Erfahrungsberichte sowie Wissenswertes.

Einfach mal „reinschauen“ und sehen, ob es hier Dinge gibt, die von Interesse sind.

Das Team von
Pallitivnetz HORIZONT gGmbH

Geschichten, die das Leben schreibt

Inspiriert durch ihre Begleitungen, verfasste unsere ehrenamtliche Hospizbegleiterin Maren Bustorf diese fiktive Geschichte

Es klingelte an der Haustür. Sie erwachte und überlegte sofort, was das für ein Geräusch sei, das sie zwar schon mal gehört, dann aber im Laufe der Zeit irgendwie vergessen hatte. Als ihre Sinne genauso wach waren wie ihr Körper, wusste sie es: die Haustürklingel. Wer konnte das sein? Eigentlich hatten alle, die für sie wichtig waren, einen Schlüssel und sonst besuchte sie niemand.

Nicht einmal der Postbote klingelte. Still und heimlich, als wäre er an einem Grab, legte er die Post und Pakete vor ihrer Haustür ab.

Sie hörte ein Geräusch in der Küche und dann Schritte, die zur Tür gingen. Birgit war noch da, sie blieb immer etwas länger, ordnete noch das ein oder andere, wenn sie sie versorgt hatte, was zweimal, manchmal dreimal am Tag passierte. Birgit gehörte zu den Schlüsselmenschen in ihrem Leben und öffnete jetzt die Tür.

Die Frau hörte Stimmen. Eine davon kannte sie, die gehörte zu Frau Melchior, die das Ganze, was um sie herum passierte, organisierte und die andere kannte sie nicht. Sie öffnete die Augen, setzte sich mühsam auf und wartete, als sie bemerkte, dass sich nun verschiedene Schritte im Flur einen Weg zu ihr bahnten.

Die Tür, die immer einen Spalt angelehnt war, wurde langsam geöffnet.

Birgit sagte: „Gisela, bist du wach? Frau Melchior ist hier und hat Besuch mitgebracht.“

Dann stieß sie die Tür ganz auf und Frau Melchior trat mit einer Frau herein, die über das ganze Gesicht strahlte.

Wieso strahlt sie so, dachte Gisela, ich bin niemand, über den es sich zu strahlen lohnt. Sie schloss die Augen und winkte fast theatralisch ab.

Aber Frau Melchior kam näher und sagte ein bisschen zu laut, denn Gisela war Ende 50 und keineswegs taub: „Frau Cornelsen, es freut mich, dass ich Sie sehe, ich habe Ihnen hier Frau Marion Busse mitgebracht. Wir hatten darüber gesprochen. Sie wird Sie begleiten.“

Wohin, dachte Gisela und fühlte sich wie beim Gespräch, das Frau Melchior mit der Tochter und ihr geführt hatte, fast ein bisschen veräppelt, denn seit Wochen hatte sie das Bett so gut wie gar nicht mehr verlassen. Sie brauchte keine Begleitung mehr.

„Frau Busse ist eine unserer Ehrenamtlerinnen“.

„Na dann“, sagte Gisela und öffnete die Augen.

Es hatte sich schroffer angehört, als es gemeint war. Marion Busse trat jedoch ohne Zögern zu ihrem Bett und lächelte sie fröhlich an. Ihr Gesicht war mit Sommersprossen übersät und ihr Lächeln war sympathisch, so dass Gisela fast geneigt war, auch zu lächeln, aber das hatte sie seit Wochen nicht mehr getan, seit sie erfahren hatte, dass sie einfach nichts mehr zum Lächeln hatte.

„Wohin wollen Sie mich begleiten?“, fragte sie stattdessen provokativ und sehr ernst.

Frau Melchior winkte Gisela zu und verabschiedete sich leise sowohl von ihr als auch von Marion Busse. Dann verließ sie den Raum. Marion nahm sich einen Stuhl und setzte sich ans Bett.

„Wohin soll ich Sie begleiten?“

Gisela hatte nicht mit dieser Antwort, die sie überraschte, gerechnet. Sie schloss die Augen erneut und überlegte, was sie darauf antworten könnte. Marion hielt ihren Blick auf ihrem Gesicht, so dass sie ihn durch die geschlossenen Augen spüren konnte. Aber sie schwieg. Die Stille war gut, weil sie es schaffte, den Raum zu füllen, ohne quälend zu werden.

„Sie wissen schon“, sagte Gisela, ohne die Augen zu öffnen, „dass man mich bei nichts mehr begleiten kann, oder?“

„Nein, das weiß ich nicht!“, sagte Marion. „Sie sind hier, oder? Sie leben und ich bin hier, um ihnen dieses Leben zu verschönern.“

Ach Gott, wie pathetisch, dachte Gisela, wie selbstlos, eine Ehrenamtlerin mit einem Auftrag, den sie einfach nur lächerlich fand. Wie sollte man ihr Leben schon verschönern, wo es doch vor allem durch eines geprägt war – durch ihre tödliche Krankheit?

„Wie wollen Sie das denn machen?“, fragte sie deshalb ernst und ein bisschen gereizt.

„Ich weiß es nicht, sagen Sie es mir.“, antwortete Marion prompt.

„Vielleicht hilft es, wenn Sie gehen.“, sagte Gisela fast schon etwas wütend.

„Nein, gehen ist für mich keine Option. Gibt es andere?“

„Ich habe keine Optionen mehr!“

„Das sehe ich anders!“

Gisela öffnete die Augen und diese blitzten das sommersprossige Gesicht an. Was glaubt diese Marion eigentlich, welche Optionen es noch gibt, wenn man bettlägerig und todkrank ist? Das war frech, sie empfand es fast als Affront. Alle behandelten sie gebührend, man sprach kaum mit ihr, flüsterte, wenn man im Raum war und jederzeit konnte man spüren, dass alle wussten, dass sie es mit einer Todgeweihten zu tun hatte und nun kam diese fröhliche, etwas rundliche, aber vor Leben strotzende Person mit diesen wasserblauen, strahlenden Augen und zollte dieser Tatsache keinerlei Respekt, indem sie von anderen Optionen sprach. Das war neu, aber befremdlich.

„Ach, das sehen Sie anders? Das ist für Sie ja auch leicht, Sie scheinen völlig gesund zu sein und wollen mir, einer Sterbenden, von anderen Optionen erzählen? Das ist lächerlich.“ – Sie machte eine Pause und überlegte – „Dann nennen Sie doch mal all die tollen Optionen, die ich habe.“

„Wie wäre es mit der Option, dass ich die Vorhänge aufziehe, das Fenster öffne und den wunderbaren Sommertag hineinlasse?“

„Was sollte das ändern? Ich will das nicht sehen, ich will nicht mehr sehen, dass andere den Sommer genießen, während ich nichts mehr genießen kann.“

„Warum können Sie das nicht?“

„Weil ich sterbe!“

„Heute?“

Oh, das war frech. Was bildete sie sich ein. Heute war es vielleicht noch nicht soweit, aber es könnte jederzeit soweit sein.

„Das war frech!“

„Nein, es war eine Frage. Glauben Sie, dass Sie heute sterben werden?“

„Nein, ich denke nicht!“

„Gut, denn heute ist wunderschönes Wetter und wenn Sie heute nicht sterben werden, dann können Sie es doch noch genießen, oder?“

Mit diesen Worten stand sie auf, zog die Vorhänge zurück, öffnete das Fenster und ließ Sonnenstrahlen und wunderbare Wärme in das Zimmer. Dann kam sie zurück ans Bett.

„Wenn es ok für Sie ist, würde ich gerne, dass Sie mich Marion nennen. Ich freue mich, Sie kennenzulernen und ich würde gerne wissen, was Sie mögen.“

Völlig verwirrt von dem Sonnenschein in dem sonst abgedunkelten Zimmer und auch von der für ihr Empfinden fast respektlosen Art von Marion dachte Gisela tatsächlich darüber nach. Sie selbst konnte kaum noch etwas machen. Fernsehen langweilte sie und strengte sie zu sehr an, lesen ging nicht mehr, weil sie nicht die Kraft hatte, das Buch zu halten und sich nicht mehr lange konzentrieren konnte. Außerdem schlief sie oft ein, weil das Morphium ihr zwar ihre Schmerzen, aber auch ihre Aufnahmefähigkeit nahm. Sie hatte seit Wochen weder gelacht, noch irgendeinen schönen Moment gehabt, sie hatte zwar häufig Besuch von ihren Kindern und ihren Verwandten, aber die saßen, die Tränen zurückhaltend, sprachlos vor Kummer über ihren Zustand an ihrem Bett und gaben ihr Ratschläge wie „Du musst aber viel trinken und solltest auch besser essen!“ oder lächelten mit traurigen Augen und sagten: „Heute siehst du schon viel besser aus!“ „Es geht dir bestimmt bald besser!“ Freunde waren nur ganz am Anfang gekommen, dann war ihre Sprachlosigkeit so groß geworden, dass sie aus Selbstschutz fortblieben und sie nur grüßen ließen. Diese Sprachlosigkeit hatte ihr mehr Kraft genommen als ihre Krankheit, weil sie ihre Seele ergriffen hatte. Die Krankheit hatte dadurch Körper und Geist ergriffen und sie völlig vereinnahmt, so dass sie nicht mehr in der Lage war, etwas zu essen oder alleine zu trinken. Eine Magensonde hatte sie abgelehnt, weil sie ohne Hilfsmittel, bis auf das Morphium gegen die Schmerzen, einfach nur sterben wollte. Bitte so schnell wie möglich.

Sprechen konnte sie noch, langsam, aber deutlich und ihr Verstand war zwar vernebelt, aber vorhanden. Sie dachte über ihre Wünsche nach und merkte, wie sehr ihr die Normalität fehlte.

„Nennen Sie mich Gisela! Ich möchte Wein trinken, aber ich kann nicht mehr trinken.“

„Kein Problem, wo ist der Wein?“, fragte Marion

Kein Problem, na, da war sie aber gespannt. Hatte sie nicht gehört, dass sie nicht mehr alleine trinken konnte? Trotz ihrer Skepsis antwortete sie:

„In der Küche müsste noch Rotwein stehen.“

Marion verließ den Raum und Gisela hörte, wie sie mit Birgit sprach. Als sie ins Zimmer zurückkam, hatte sie tatsächlich eine Flasche Rotwein dabei. Neben Giselas Bett lagen Wattestäbchen, um ihren Mund zu befeuchten, und Mullbinden. Gisela beobachtete, wie Marion den Wein in einen Becher schüttete, eine Mullbinde in kleine Würfel schnitt und einen davon in den Wein tunkte. Anschließend kam sie zum Bett, beugte sich zu Gisela herunter und sagte: „Öffnen Sie bitte etwas den Mund, Gisela, und saugen Sie an dieser Mullbinde.“

Gisela sog daran und es fühlte sich großartig an, als sie ihren Lieblingswein, den sie Monate nicht mehr getrunken hatte, in ihrem Mund spürte. Es war erfrischend und belebend und sofort schossen ihr Tränen in die Augen, aber nicht vor Traurigkeit, sondern, weil es so wunderbar schmeckte, als habe sie das erste Mal Wein genossen.

„Danke, das war eine schöne Option“

„Das freut mich.“

„Ich liebe Katzen, leider kann ich keine Tiere mehr halten.“

„Wissen Sie, dass Hape Kerkeling auch ein Buch über Katzen geschrieben hat? Es ist wunderbar und sehr lustig. Wie wäre es mit der Option, es Ihnen, immer, wenn ich komme, vorzulesen? Während Sie ein bisschen Wein, Obst oder worauf Sie Appetit haben, saugen?“

Sie lachte und das erste Mal seit Monaten verzog sich das Gesicht von Gisela zu einem Lachen.

„Gerne. Wann kommen Sie wieder?“

„Nächste Woche am gleichen Tag, um die gleiche Zeit. Ist Ihnen das recht, Gisela?“

„Ja, gerne, aber nun bin ich müde.“

Leise verließ Marion den Raum.

Sie kam nun regelmäßig und las „Pfoten vom Tisch“, wickelte Obst in Mullbinden, manchmal sogar Leberwurst, die Gisela so liebte, oder Wein. Einmal Bier und an einem Tag sogar Whisky. Während des Lesens, das sie ausgezeichnet und mit verschiedenen Stimmen konnte, musste Gisela immer mal herzlich auflachen und sie merkte, wie sehr sie sich auf jede Woche freute und jede Sekunde mit  Marion genoss.

Ihr Zustand verschlechterte sich körperlich, aber seelisch wurde sie leichter und stärker, sie fühlte, dass jemand da war, jemand, der ihre Wünsche ernst- und wahrnahm und sie ein bisschen mit Leben füllte.

Einmal fragte sie Marion: „Warum sind Sie Palliativ-Begleiterin geworden?“

Marion wurde ernst und antwortete: „Weil ich Angst vor dem Tod habe und ihn als Freund kennen lernen möchte.“

Mit dieser Antwort hatte Gisela nicht gerechnet. Wie konnte man den Tod als Freund sehen?

„Wie meinen Sie das, Marion?“

„Wir alle sterben, das ist ein Fakt. Aber wir alle sehen den Tod als so schlimm an, dass wir nicht über ihn nachdenken, ihn aus unserem Leben verbannen, obwohl er zum Leben gehört. Auch ich habe Angst vor ihm, aber ich glaube, dass er ein guter Freund sein kann, der einen abholt, wenn das Leben nicht mehr möglich ist. Er begleitet uns, wenn uns kein anderer mehr begleiten kann. Sollte er da nicht besser ein Freund sein? Würden wir mit jemandem gehen, der uns Angst macht?“

„Interessant, aber wir gehen ja nicht freiwillig. Wir müssen gehen.“

„Ja, das stimmt. Aber im Gegensatz zu jeder anderen Situation haben wir keine Wahl. Wenn der Tod kommt, müssen wir ihn begleiten. Deswegen möchte ich ihn schon vorher kennen lernen. In meinen Begleitungen ist er oft erwartet und gewünscht. So wollte ich das sehen und erfahren.“

An diesem Abend lächelte Gisela über die Worte, die Marion gesprochen hatte. Es waren hilfreiche Worte, denn so konnte sie leichter ertragen, dass der Tod bereits Einzug im eigenen Zimmer gehalten hatte. Sie fing sogar an, mit ihm zu sprechen, so als säße er auf dem Platz, auf dem Marion immer saß, dienstags von 15-17.00 Uhr.

Beim nächsten Mal sagte sie zu Marion: „Ich glaube, der Tod kann ein Freund sein. Danke für alles!

Sie haben mir Optionen gezeigt, die ich nicht mehr gesehen habe und Sie haben mir das Leben in dem Moment gebracht, wo ich es kaum noch spüren konnte.“

Marion hatte Tränen in den Augen und nahm Gisela das erste Mal, seit sie sich kannten, fest in die Arme. Sie antwortete nicht, sondern lächelte nur.

Als Marion am nächsten Dienstag um 15.00 Uhr kam, war nur eine junge Frau dort, die ihr mit verweinten Augen die Tür öffnete. Gisela war morgens gestorben. Die junge Frau stellte sich als ihre Tochter vor.

„Meine Mutter hat in den letzten Wochen mit Ihnen so viele schöne Momente gehabt, ich danke Ihnen dafür. Als ich letzten Samstag hier war, hat sie mir etwas für sie diktiert, das ich aufgeschrieben habe und Ihnen geben sollte. Sie wusste, dass es zu Ende ging.“

Marion nahm den zusammengefalteten Zettel, ohne ihn zu lesen.

Sie verabschiedete sich von der Tochter und mit einem Blick zur Tür von Giselas Zimmer auch von ihr.

Auf der Straße öffnete den Zettel und las ihn.

Dann lächelte sie.

Ein Leserbrief 

Ein sehr persönlicher Brief mit einer lebensfrohen Karte von Angehörigen über die Arbeit des Palliativnetztes HORIZONT…

Liebes Team vom Palliativnetz Horizont,

Doch dann lass mich los.
Sieh die Welt ist groß.
Ohne Freiheit bin ich fast schon tot.

Diese Strophe aus einem Lied von Trude Herr wurde schon oft zitiert und haben Sie bestimmt schon oft gehört. Für unseren Ehemann und Vater hatte sie Bedeutung und nun hat er (hoffentlich) wieder seine Freiheit. Egal, ob er nach einer seiner letzteren Aussagen als „Ameise“ wiederkommt oder doch eher als „Seeadler“.

Mit der Strophe…

Nie verlässt man sich ganz.
Irgendwas von dir geht mit.
Es hat seinen Platz immer bei mir.

…denken wir zum einen natürlich, jeder in seiner Form, an unseren Mann und Vater.

Aber „einen Platz“ wird auch immer der Gedanke an die Unterstützung von Ihnen allen in uns haben. Wir fühlten uns bei Ihnen mit unseren Unsicherheiten und Ängsten gut aufgehoben.

Ruhe, Empathie, Ehrlichkeit, sympathische Professionalität und einfach gern gesehene Menschen gaben uns den Rückhalt für diese Letzten, zum Glück nur wenigen Tage.

Mit dieser Aufmerksamkeit möchten wir unsere Dankbarkeit und Anerkennung ausdrücken.

Ob Sie als Netzwerk die Aufmerksamkeit für eine gemeinsame Zeit und/oder Idee verwenden oder sie auf die jeweiligen „Knotenpunkte“ aufteilen, entscheiden Sie gemeinsam.

Wir wünschen noch vielen Menschen Ihre Art der Zuwendung. Aber vor allem wünschen wir Ihnen, dass Sie möglichst immer glücklich, gesund und zufrieden sind. Und wenn Sie mal eine Krise haben, dass Sie so getragen und gehalten werden, wie Sie es geben.

Familie Pinnau

Was wäre wenn? 

Stellen Sie sich vor, Sie könnten per Video auch nach Ihrem Tod Botschaften und Geschichten für Angehörige und Freunde hinterlassen…

Die Palliativnetz HORIZONT gGmbH möchte im Rahmen eines besonderen Angebots, Patienten mit schwerem Krankheitsverlauf oder verkürzter Lebenserwartung die Möglichkeit schaffen, Videobotschaften aufzuzeichnen. Um dieses Projekt zu finanzieren, bitten wir als gemeinnützige Organisation um Spenden aus der Bevölkerung und von Unternehmen. Helfen Sie mit, den Patienten eine Möglichkeit der liebevollen Erinnerung für die Angehörigen zu schaffen und unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende.

Palliativnetz HORIZONT gGmbH

Stichwort: Letzte Botschaft

Sparkasse Mittelholstein AG

IBAN: DE17 2145 0000 0105 3724 11

BIC: NOLADE21RD

Eine Sache des Herzens! 

Tatkräftige Helferinnen haben hunderte von kleinen bunten Herzen genäht, die ein Ausdruck der Empathie für Patienten in schweren Zeiten sein sollen.

Diese Idee ist aus einer persönlichen Erfahrung der Leiterin der Initiative Inga Demitz entsprungen. Sie sagt dazu: „Ist man zu Besuch bei einem schwerkranken Patienten, dann bewegt einen das Schicksal und die Geschichte dieser Menschen. Es ging mir sehr nahe, da es eine Herzensangelegenheit ist, denn Herzen wurden berührt, auf beiden Seiten. Nur konnte ich nichts zurücklassen, nach meinem Besuch. So kam ich auf die Idee, ich würde beim nächsten Mal ein farbenfrohes Herz zurücklassen wollen.“

Mit diesen Gedanken im Sinn haben sich einige freiwillige Frauen unter der Leitung von Inga Demitz zusammengefunden und über einen längeren Zeitraum hunderte Herzen in vielen bunten und lebendigen Farben in liebevoller Handarbeit genäht und dem Ambulanten Hospizdienst von Palliativnetz HORIZONT gespendet. Dank der tatkräftigen Untertsützung des Fachgeschäftes „Nadel & Fadenzauber“ aus Fockbek, welches die meisten schönen Stoffe kostenlos zur Verfügung gestellt hatte, war diese Aktion möglich.

Diese Herzen sollen den Patienten und Betroffenen ein Zeichen der Liebe und Verbundenheit sein, wenn sie dann statt Blumen oder anderer Geschenke überreicht werden. Ein Stückchen Lebensfreude in Form eines Herzens zur Erinnerung an das Leben, welches wir haben dürfen. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter vom Ambulanten Hospizdienst dürfen diese Herzen bei sich tragen und diese den Patienten und Betroffenen überreichen.

Wer sich an dieser Spendenaktion von „Herzen für Herzen“ beteiligen möchte, seien es Sachspenden (Stoffe und Material), fertig genähte Herzen oder Geld für den Einkauf von Material, der möge sich gerne an Dagmar Stroede-Jensen wenden, die Leiterin des Ambulanten Hospizdienstes von Palliativnetz HORIZONT.

Wir freuen uns über solch ein Interesse, die Hingabe und die Großzügigkeit von diesen Helferinnen und sagen „lieben Dank!“

Das Team von
Pallitivnetz HORIZONT gGmbH

Danke! 

Dr. Pia Turowski Palliativmedizinerin aus Gettorf

Lesen Sie den Brief von Dr. Turowski im Ganzen hier

Das Team von
Pallitivnetz HORIZONT gGmbH

Hospizarbeit aus Sicht der Palliativmedizinerin

Seit 2014 betreue ich als Palliativmedizinerin Patienten im Raum Gettorf auf Ihrem letzten Weg. Beim Palliativnetz HORIZONT bin ich Teil eines spezialisierten Netzwerks aus Koordination, Palliativärzten, palliativen Pflegekräften, Psychoonkologin, Sozialarbeitern, ehrenamtlichen Hospizbegleitern, Apotheken und Sanitätshäusern. Wir versorgen gemeinsam in enger Kooperation mit Hausärzten und ambulanter Pflege Patienten im gesamten Kreis Rendsburg-Eckernförde. Bei einer meiner Begleitungen im Herbst wurde ich vom Sohn eines Verstorbenen gebeten, über unser Team zu berichten.

Die meisten Menschen wünschen sich, bis zuletzt in ihrem vertrauten Umfeld bleiben zu können. Jedoch sind manchmal bei schweren Erkrankungen Symptome am Lebensende so belastend, dass die allgemeine ambulante Versorgung nicht zur Linderung ausreicht. Damit diese Patienten dann nicht ins Krankenhaus müssen, bringen wir die spezialisierte palliativmedizinische Versorgung nach Hause (SAPV). Aus einer Hand schaffen wir den Rahmen für eine bedarfsgerechte und maßgeschneiderte Versorgung. Dies umfasst unter anderem Bereitstellung von Hilfsmitteln, Kontrolle belastender Symptome und 24 Stunden Rufbereitschaft für Krisen. Im Zentrum bleibt jedoch der Mensch selbst mit seinem einzigartigen Lebensweg, seiner Geschichte und seinen Wünschen. Es ist unser Ziel, Menschen in ihren Familien so zu begleiten, dass sie nicht nur in Frieden sterben, sondern vor allem bis zuletzt leben können. So wie es die Pionierin der Palliativmedizin Cicely Saunders treffend formuliert hat.

Die letzte gemeinsame Zeit ist bei schweren Erkrankungen auch eine ungeheuer große Aufgabe für Familien und Angehörige. Meist überwiegt die Dankbarkeit einen Nachmittag im Garten, gemeinsame Gespräche und Berührungen noch miteinander erleben zu können. Diese Erlebnisse erleichtern später die Trauerarbeit. Auch alleinlebende Menschen können in der letzten Lebensphase in ihrem eigenen vertrauten Zuhause bleiben und entsprechend versorgt werden. Die ehrenamtlich geschulten Begleiter vom Hospizverein sind dabei unverzichtbare Unterstützung. Gerade wenn es auf das Ende zugeht und eine schwere kräftezehrende Erkrankung vorliegt, sind sie häufig das Zünglein an der Waage, dass die Versorgung zu Hause bis zum Lebensende ermöglicht.

Trotz aller Unterstützung gibt es manchmal Situationen in denen das häusliche Umfeld nicht, oder im Verlauf der Erkrankung nicht mehr, in der Lage ist, die Vielzahl Aufgaben zu tragen. Bisher mussten Patienten dann in Kiel oder Rendsburg stationär untergebracht werden. Deshalb sind wir sehr dankbar, nun ein Hospiz in Gettorf vor Ort zu haben. Bei Bedarf kann auch dort die SAPV durch unser Team weitergeführt werden.

Eine besondere Herausforderung stellt auch für uns die Corona Pandemie dar. Insbesondere im Frühjahr mussten Hygienekonzepte erstellt und Schutzausrüstungen und Masken kurzfristig organisiert werden. Besonders belastend war dabei die große Angst der Patienten und Angehörigen, sogar eigene Kinder und Enkel zum Abschied ins Haus zu lassen oder gar Berührungen auszutauschen.

Mein herzlicher Dank gilt allen Patienten und Angehörigen für Ihr Vertrauen und allen Spendern von Zeit-, Sach- und Geldmitteln für Ihre Unterstützung. Allen ehrenamtlichen und professionellen Helfern insbesondere den Palliativpflegekräften unserer Diakonie vor Ort danke ich für ihre wertschätzende und harmonische Zusammenarbeit. Durch all diese Menschen werden besondere Begleitungen auf dem letzten Lebensweg auf viele Schultern verteilt und dadurch erst ermöglicht.

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Weihnachtszeit und Gesundheit für das nächste Lebensjahr

Dr. Pia Turowski

Palliativnetz HORIZONT
Palliativnetz-horizont.de
04331-4639560

Zum neuen Jahr

Zwischen dem Alten, Zwischen dem Neuen

Hier uns zu freuen, Schenkt uns das Glück,

Und das Vergangne Heißt mit Vertrauen

Vorwärts zu schauen, Schauen zurück.

Stunden der Plage, leider sie scheiden

Treue von Leiden, Liebe von Lust;

Bessere Tage sammlen uns wieder,

Heitere Lieder stärken die Brust.

Leiden und Freuden, jener Verschwundnen,

Sind die Verbundnen, fröhlich gedenk.

O des Geschickes seltsamer Windung!

Alte Verbindung, neues Geschenk!

Dankt es dem regen, wogenden Glücke,

Dankt dem Geschicke männiglich Gut,

Freut euch des Wechsels heiterer Triebe,

Offener Liebe, heimlicher Glut!

Andere schauen deckende Falten

Über dem Alten traurig und scheu;

Aber uns leuchtet freundliche Treue;

Sehet, das Neue findet uns neu.

So wie im Tanze bald sich verschwindet,

Wieder sich findet liebendes Paar;

So durch des Lebens wirrende Beugung

Führe die Neigung uns in das Jahr.

(Johann Wolfgang von Goethe)

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Ohne Ihre Mithilfe und die Unterstützung von Unternehmen aus der Region, ist unsere Arbeit gar nicht möglich. Wenn Sie die Arbeit unseres gemeinnützigen Unternehmens unterstützen möchten und somit vielen unserer Patienten direkt helfen wollen, sind wir dankbar für Spenden.

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